Unter Stereoskopie (Raumsicht) versteht man die Gesamtheit aller Verfahren zur Bildwiedergabe mit raumgetreuer Tiefenwirkung unter Verwendung ebener (zweidimensionaler) Bildträger. |
Das Prinzip der Stereofotografie besteht darin, dass vom selben Motiv zwei Aufnahmen hergestellt werden, die geringfügig- etwa um Augenabstand- versetzt sind.
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Für die Betrachtung stereoskopischer Bilder wurden verschiedene Verfahren entwickelt, deren Prinzip darin besteht, dass sowohl das linke, als auch das rechte Auge nur das ihm zugeordnete Bild zu sehen bekommt und sonst gar nichts. |
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Stereokamera | Kameragespann | Strahlenteiler | Linsenstereoskop |
Das Anaglyphenverfahren: Fast gleichzeitig mit dem Linsenstereoskop wurde ein anderes System zur Betrachtung stereoskopischer Bilder entwickelt, welches sich später beim Einsatz in Printmedien bewährte. Statt eines unhandlichen Linsenstereoskopes konnte man die Bilder nun mit einer Brille aus Papier und Pappe betrachten, die billig herzustellen war und leicht der Publikation beigelegt werden konnte: Die beiden Bilder werden jeweils in Komplimentärfarben (rot- grün oder blau/cyan) eingefärbt und ineinanderkopiert. Heute übernehmen diese Aufgabe kleine Computerprogramme ( beispielsweise 'Z-Anaglyph', 'AnaBuilder' oder 'AnaglyphMaker'), die man als Freeware unter zahlreichen Adressen im Internet downloaden kann. Betrachtet man dieses Doppelbild durch eine Brille, die ein rotes und ein grünes Glas (oder eine solche durchsichtige Folie) hat, nimmt ein Auge nur das rote, das andere nur das grüne Bild wahr. Heute ist es Standard, dass die rote Folie vor dem linken Auge ist. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht in erheblichen Licht- und Farbverlusten . |
Abbildungen oben: Stereoaufnahme um 1930 (Hallstadt) und ein Anaglyphenbild, das aus diesem Bildpaar hergestellt wurde. |
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Während sich Anaglyphen auf Basis von Fotografien einfach erstellen lassen, erweist sich Die Herstellung gezeichneter Anaglyphenbilder, die mehr als geometrische Körper zeigen sollen, als recht schwierig und zu einem größeren Einsatz in Printmedien, die der Unterhaltung dienen, kam es erst in den 50er- Jahren und hier typischerweise auf dem Gebiet der Comics. |